Der Ă€lteste Baum im Wald, der Tannen-Alte, erzĂ€hlt von zwei BrĂŒdern im polnischen Dorf:
Nach dem Tod des Vaters wurde Walerian der reichste Bauer im Dorf, seine Frau Kasia will mehr, immer mehr - Florian, der jĂŒngere Bruder blieb arm, und weil er keinen Stall besaĂ, behielten Walerian und Kasia das Erbe Florians, eine Kuh, eine Ziege und ein Schwein.
Anielka hat ihrem Mann geholfen, einen Stall zu bauen. Nun sind sie gekommen, ihre Tiere zu holen. Das passt Kasia nicht, die Tiere hĂ€tten sie arm gefressen. So fordert Walerian fĂŒr die Kuh ein Feld zu pflĂŒgen, fĂŒr die Ziege einen Brunnen zu graben - Anielka ist zornig, wie Florian ausgenutzt wird - sie hilft ihm. FĂŒr das Schwein fordern Walerian und Kasia, oben beim Tannen-Alten das silberne BĂ€umchen zu holen - da soll ein wilder BĂ€r sein Unwesen treiben. Anielka lĂ€sst Florian nicht allein zum Tannen-Alten gehen. Als dort das Brummen des BĂ€ren zu hören ist, schickt Florian besorgt seine Anielka zu den Kindern zurĂŒck, macht sich daran, das silberne BĂ€umchen zu schlagen. Der Tannen-Alte bittet Florian, seinen Söhnchen kein Leid zu tun. Erschrocken hĂ€lt Florian inne. Vom Tannen-Alten bekommt er dafĂŒr ein kleines Tuch und einen Spruch geschenkt. Plötzlich steht Florian dem BĂ€ren gegenĂŒber. Florian ist voller Angst - findet in seiner Hosentasche seine kleine Flöte. Er spielt. Das gefĂ€llt dem BĂ€ren. Er will die Flöte haben. Listig kĂŒrzt Florian dem BĂ€ren die Krallen, schenkt ihm die Flöte. Zuhause wird vom kleinen ZaubertĂŒchlein der Tisch jeden Tag fĂŒr die ganze Familie gedeckt. Walerian und Kasia haben vom plötzlichen Wohlstand des armen Bruders gehört und kommen, sich das Tuch nur fĂŒr einen GĂ€steabend auszuleihen. Anielka will das Tuch nicht hergeben, doch noch kann der gutmĂŒtige Florian seinem Bruder nichts abschlagen. In der Nacht kommt er weinselig mit einem falschen Tuch zurĂŒck. Nun begreift er, dass er Anielkas und seinen Zorn in Energie umsetzen muss. Gemeinsam gehen die beiden noch einmal, den Tannen-Alten um Hilfe zu bitten. Der weiĂ, was geschehen ist, schenkt ihnen einen Korb, aus dem KnĂŒppelkobolde zunĂ€chst die letzten Reste von dummer UnterwĂŒrfigkeit herausprĂŒgeln. Nun bekommen auch Walerian und Kasia ihren verdienten Lohn, und mit ihren drei Tieren, ihrer Kindern und Leuten aus dem Dorf ziehen alle zum hohen Tann.